Ein Derby gewinnt man nun mal knapp

von Philipp Ernst

Es war wieder Derbyzeit in Aarau. Die viertklassierten Aarauer empfingen in der Berufsschulhalle die drittklassierten Schönenwerder. 
Das Hinspiel auf der anderen Seite der Kantonsgrenze war eine klare Angelegenheit für das Heimteam gewesen, doch die Aarauer wollten das so nicht auf sich sitzen lassen. Sie starteten fulminant und präsentierten sich den zahlreichen Heimfans äusserst fokussiert. Mit sehr wenigen Eigenfehlern stellten sie ihre, vom ehemaligen NLA-Captain falsch aufgestellten, Gegner vor grosse Probleme. Der BTV gab im ersten Satz lediglich 2 Punkte in der Annahme ab. Schönenwerd unterlag 25:13. 

Doch die Solothurner konnten sich verbessern. Ihre im ersten Satz aus Versehen falsch aufgeschriebene Aufstellung wurde korrigiert und nun funktionierte auch ihr Angriffsspiel. So entstand ein Schlagabtausch auf beachtlichem Niveau. Während sich bei den Gästen die Mitte als sehr punktsicher herausstellte, konnte Diagonalspieler Leuthard auf Seiten der Aarauer immer wieder mit geschickten Schlagvariationen punkten. Der umkämpfte zweite Satz endete zu Gunsten derjenigen Fans, welche sich auf einen langen Abnützungskampf freuten mit einem 25:22 Sieg für Schönenwerd. Beim allerletzten Ballwechsel im zweiten Satz verletzte sich der äusserst zuverlässige Aarauer Aussenspieler Zoller an seinem schon lädierten Sprunggelenk. Vermutet wird, dass ein Band um seinen Knöchel zumindest angerissen ist. Wir wünschen ihm auf jeden Fall eine gute und möglichst schnelle Besserung. 

Es schien als bräuchten die Aarauer  den Ansporn des verlorenen Satzes um ihre Maximalleistung hervorzubrigen. Das Spiel blieb auf einem sehr spannenden und guten Level, nur wurden die Aarauer Services wieder stärker und damit das Schönenwerder Spiel geschwächt. Mittespieler Murris erste Anspiele führten jeweils zu Aarauer Punkten, worauf er aber in einer beeindruckenden und gleichwohl beängstigenden Konstanz einen Fehler mit dem zweiten Service verursachte. 

Aus diesen Services entfaltete sich wieder ein tolles Aarauer Spiel, welchem immer weniger Gegenwehr entgegenblies. Der dritte Satz war somit auch eine klare Angelegenheit für die „Eagles“ mit 25:17. 
Doch auch hier konnten die Gastgeber die Qualität nicht ganz halten. Schönenwerd gelang es erneut, das Zepter in die Hand zu nehmen und glich mit dem vierten Satz auf 2:2 aus.

Doch die Gleichung, welche besagt, dass die Aarauer angestachelt ihr Spiel verbesserten, ging erneut auf. Murri, welcher nun öfters als nur ein Mal mit einem Service das Ziel traf, entwickelte sich zu einer unüberwindbaren Mauer am Netz. Vorallem mit Zuspieler Künzel war der Zweierblock äusserst massiv. Und in der Phase, in welcher der Schönenwerder Diagonalspieler aus dem Rückraum angreifen musste, war deren Spiel zu einseitig und durchschaubar. Ihre restlichen Angreifer fanden kein Mittel gegen das massive Murri/Künzel Bauwerk und somit gelang den Aarauern der entscheidende Satzgewinn. 
Damit konnte man sich für die Auswärtspleite revanchieren und ist nun vor dem Gegner auf Rang drei klassiert. Auf die Einwände, man hätte das Spiel eigentlich auch schneller gewinnen können/sollen, meinte Mittespieler Lukaszcyk vom BTV: „Ein Derby gewinnt man nun mal 3:2“

BTV Aarau - Volley Schönenwerd 3:2 (25:13 22:25 25:17 21:25 15:11)