NLA ROOKIES - FABIENNE, JEANINA, LISA, TABEA

 

Ihr habt im August/September 2021 den Schritt  in die NLA gemacht und euren ersten Profivertrag unterzeichnet. Wie wurdet ihr aufgenommen und wie habt ihr euch eingelebt?

Fabienne: Im Team habe ich mich sofort wohl gefühlt und von Anfang an spürte ich die Unterstützung vom Staff von Volley Lugano. Mittlerweile habe ich mich gut eingelebt und komme mit den neuen Aufgaben an einem neuen Ort gut zurecht.

Jeanina: Ich habe mich im Frühjahr 2021 bewusst für Volley Toggenburg entschieden, weil ich bereits einige in dem Team kannte. Für mich war klar, dass ich einem Club beitreten will, der einen familiären Umgang pflegt und sich gegenseitig unterstützt. Dadurch dass ich nach St. Gallen gezogen bin, war alles sehr neu am Anfang und ich hatte nicht nur einen neuen Verein, sondern auch ein neues Zuhause. Ich wurde sehr offen und herzlich empfangen, sowohl im Club als auch in der WG.  

Lisa: Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und habe mich schnell eingelebt. Ich wohne mit sieben anderen Spielerinnen im gleichen Haus, unterteilt in verschiedene Wohnungen. Wir verstehen uns alle sehr gut.

Tabea: Im Team wurde ich von Anfang an super aufgenommen. Ich habe mich im Training schnell wohlgefühlt und auch in der WG verstehen wir uns super. Das hat den Wechsel für mich enorm vereinfacht. Ich erhielt von allen Seiten Unterstützung (auch jetzt noch) und bin wirklich sehr dankbar dafür.

 

Was war für euch die grösste Umstellung und wie seid ihr damit umgegangen?

Fabienne: Mein Tagesablauf ist seit Ende August voll und ganz auf meine Leidenschaft, das Volleyballspielen ausgerichtet, was ich bisher so nicht kannte. Physisch und psychisch ist dies eine grosse Umstellung. Volleyball war sicherlich immer sehr bedeutend, stellte sich im Schulalltag aber doch meist hinten an. Den Sport im professionellen Rahmen zu geniessen, fällt mir jedoch leicht, da die Freude am Sport nach wie vor dieselbe (wenn nicht noch stärker) ist.

Jeanina: Die grösste Herausforderung für mich war und ist der Spagat zwischen Studium und Sport. Da ich mir aber das Konstrukt gewohnt war von der Alten Kanti in Aarau, habe ich mich schnell zurechtgefunden. Dennoch war es nicht leicht plötzlich einen Haushalt allein zu schmeissen und zusätzlich in der höchsten Liga der Schweiz Volleyball zu spielen. Mir hat es geholfen einen Wochenplan zu erstellen, um meine fixen Termine und die Freizeit besser planen zu können.  

Lisa: Die grösste Umstellung für mich war der Niveauunterschied, vor allem die Schlaghärte, sowie die Geschwindigkeit des Spiels. Anfänglich hatte ich das Gefühl wortwörtlich abgeschossen zu werden, das legte sich jedoch schnell und man gewöhnt sich daran.

Tabea: Die grösste Umstellung war für mich sicher das Ausziehen von zu Hause. Ich musste mich erst daran gewöhnen, immer voraus zu planen, aber auch daran, quasi «auf mich allein gestellt» zu sein. Dabei half es aber enorm, dass ich in einer WG mit zwei anderen Spielerinnen wohne und an freien Tagen immer noch regelmässig nach Hause fahren kann.

 

 

Der Auszug von zu Hause war die grösste Umstellung.

Worin liegt aus eurer Sicht der grösste Unterschied zwischen dem Trainingsbetrieb im NNV/Verein zu dem eines NLA Teams?  

Fabienne: Nebst der gestiegenen Anzahl Trainingseinheiten, würde ich sagen, die Erfahrung der Spielerinnen um mich herum. Viele meiner jetzigen Teamkolleginnen sind seit Jahren Profivolleyballerinnen, die bereits in verschiedensten Ländern gespielt haben.

Jeanina: Die Trainingszeiten bei Volley Toggenburg sind, mit Ausnahme von Dienstag und Donnerstag, deutlich später als beim NNV, wo wir am Nachmittag trainierten. Dies bedeutet zwar keine grosse Umstellung, aber da ich 40 Minuten Weg habe, bin ich jeweils eher spät zu Hause. Das erfordert eine gewisse Disziplin bezüglich der Regeneration. Ebenfalls wird unterschieden zwischen Technik- und Teamtraining. Im Teamtraining liegt der Fokus fast ausschliesslich beim «Teamplay» (Spielvorbereitung). 

Lisa: Täglich zweimal Training zu haben war zu Beginn eine grosse Umstellung, aber mein Körper hat sich schnell an die Belastung gewöhnt.

Tabea: Die Trainings sind, über eine Woche gesehen, sicher intensiver. Am Abend haben wir täglich Teamtrainings, in denen es darum geht, uns aufs Wochenende vorzubereiten. Die Intensität und das Tempo sind dann sehr hoch. Schlussendlich geht es darum, Ende Saison unser Teamziel zu erreichen, dabei steht nicht mehr nur der Fortschritt der einzelnen Spielerinnen im Vordergrund (wie z.B. früher im NNV). Nur in den Morgentrainings geht es etwas «ruhiger» zu, dort arbeiten wir isoliert an Technik oder haben Krafttraining. Neu für mich sind auch die fast täglichen Videoanalysen (bis zu 6 pro Woche vor wichtigen Spielen!).

 

Was sind für euch die grössten Herausforderungen?  

Fabienne: Die Geschwindigkeit des Spiels ist etwas vom Ersten, was mir in den Sinn kommt. Es bleibt deutlich weniger Zeit, um zu reagieren, woran man sich erst gewöhnen muss.

Jeanina: Für mich ist die grösste Herausforderung, weder Sport noch Schule einen Vorrang zu geben, da beide Sachen in meinem Fall sehr wichtig sind und viel Platz und Zeit in meinem Leben einnehmen. Ich habe meine sportlichen, wie auch schulischen Ziele, welche ich beide bestmöglich verfolgen will.  

Lisa: Geduldig zu bleiben, nicht zu selbstkritisch zu sein und dem Prozess zu vertrauen. Es geht nicht alles von heute auf morgen.

 

Es geht nicht alles von heute auf morgen.

Tabea: Ich glaube das gesamte neue Umfeld stellte am Anfang eine Herausforderung dar. Sich mit allen neuen Situationen zurechtzufinden, aber auch das viel höhere Tempo im Training war nicht immer einfach. Zudem habe ich mir schnell selber Druck gemacht, wenn Dinge nicht funktionierten. Inzwischen habe ich mich sehr an alles gewöhnt und bin viel lockerer geworden. Nervös vor Spielen bin ich aber immer noch ;-).

 

Was hat euch am meisten überrascht?

Fabienne: Wie viele blaue Flecken ich kriegen kann ;-). 

Lisa: Das man sich trotz des unterschiedlichen Alters und der Nationalitäten so gut versteht.

Tabea: Mich hat am meisten überrascht, wie wir in einem Team mit sieben verschiedenen Nationalitäten so schnell «zueinandergefunden» haben. Das ist sicher nicht selbstverständlich!

 

Bekommt ihr regelmässig Einsatz Zeiten oder habt ihr allenfalls bereits einen Stammplatz erarbeiten können?

Fabienne: Einen Stammplatz habe ich mir noch nicht erarbeitet, dennoch kriege ich Einsatz-Zeit und bekomme vor allem als Libera in der Defense die Chance mich an Spielen zu beweisen.

Jeanina: Ich habe besonders in der Hinrunde viel Spielzeit erhalten, was mich extrem gefordert aber auch weitergebracht hat. Ich konnte viel profitieren und habe mich als Spielerin weiterentwickeln können. Da wir momentan angewiesen sind auf Punkte, setzt Marcel Erni auf die erfahrenen Spielerinnen. Denn jede Punktchance, die wir haben, muss auch genutzt werden. Leider habe ich mich in der Rückrunde am Fuss verletzt und musste einen Monat aussetzen. Nichtsdestotrotz hoffe ich, vor Saisonende erneut auf dem Feld für Volley Toggenburg im Einsatz stehen zu können. 

Lisa: In der ersten Saisonhälfte hatte ich ein paar kürzere Einsatzzeiten. Da sich die erste Libera verletzt hat und bis Ende Saison leider nicht mehr einsatzfähig ist, habe ich die Chance gekriegt mich nun zu beweisen.

Tabea: Ich darf immer wieder einzelne Sätze spielen oder bekomme Kurzeinsätze. Für einen Stammplatz wird es noch Einiges brauchen, ich bin aber sehr froh darüber, dass ich immer wieder das Vertrauen des Trainers bekomme, denn Erfahrungen im Spiel zu sammeln, ist extrem wichtig und bringt mir wirklich viel.

 

Wo steht euer Team zurzeit in der Tabelle und welches Ziel verfolgt ihr (Team)?

Fabienne: Momentan stehen wir auf dem achten Platz. Das Ziel ist es, den Playoff Platz zu halten. 

Jeanina: Wir sind momentan auf dem 10. Platz, was aber nicht bedeutet, dass wir das nicht mehr drehen können. Aufgrund von einigen verletzungsbedingten Ausfällen, werden wir noch einen ausländischen Teamzuwachs bekommen. Unser Ziel ist es, in den Playouts eine 3:0 Serie hinzulegen, um so den Erhalt in der NLA zu sichern.  

Lisa: Momentan stehen wir auf Platz 3. Das Ziel liegt sicher darin bis zu den Playoffs den dritten Platz zu verteidigen und dann voller Elan in die Playoffs zu starten.

Tabea: Momentan sind wir auf dem zweiten Tabellenplatz. Zwei Spiele stehen in der Qualirunde noch an, dann gehen schon die Playoffs los. Als Team haben wir uns das Ziel Playoff-Finale gesetzt und natürlich wollen wir dort so viel wie möglich erreichen.

 

Am wichtigsten ist es mir selbst zu zeigen, dass ich in der NLA am richtigen Ort bin.

Was ist euer persönlicher Wunsch für die Saison 2021/22?

Fabienne: Am wichtigsten ist es mir, Fortschritte und Erfahrungen zu machen und mir selbst zu zeigen, dass ich in der NLA am richtigen Ort bin.

Jeanina: Da ich leider diese Saison nicht verletzungsfrei geblieben bin, ist es mein primäres Ziel vor Saisonende ein Comeback zu geben. Vereinsintern ist unser Ziel und Wunsch klar. Wir wollen den Ligaerhalt schaffen. Zwar sind wir momentan am Tabellenende, dennoch weiss ich, dass mein Team das Potenzial hat, eine erfolgreiche Playout-Serie zu spielen und so den Platz in der NLA zu erhalten.

Lisa: Mich technisch und mental bestmöglich weiterzuentwickeln, um einen wichtigen Teil für Erfolge im Team beizutragen.

Tabea: Für mein Team wünsche ich mir natürlich, dass wir unsere Ziele erreichen und die Saison erfolgreich beenden können. Persönlich wünsche ich mir, dass ich weiter jede Woche Fortschritte mache und das auch in den Spielen zeigen kann.