Meisterschaft Flop – Cup Top – Akt 3

von Philipp Ernst

Die gleiche Leier auch im November. Der Cup-BTV zeigt Kämpferherz und Engagement, währendem sich der Meisterschafts-BTV deutlich unter dem Wert verkauft.

Am Samstag machte man sich aus Aarau auf, in den verregneten Süden. Eingeladen wurde man zum Meisterschaftsspiel gegen die #Dragons Lugano. Selbigen Gegner besiegte man in dieser Saison bereits in der ersten Cuprunde, durfte also favorisiert werden. Doch ein Schelm wer das für bare Münze nimmt. Denn Lugano zuhause entpuppte sich wie schon im Vorjahr als grosses Hindernis.

Der Start im beschaulichen Cadempino verlief zunächst ausgeglichen. Aarau griff meist erfolgreich über Aussenangreifer Giger an, währenddem Lugano sich die umkämpften Punkte holen konnte. Doch das Meisterschaft-Aarau liess nicht lange auf sich warten. Denn wie schon zu oft zuvor, schlichen sich in der Crunch-Time sehr viele Fehler ein. Ab dem 16:16 kriegten die Eagles kaum ein Bein mehr vors andere. Es gelangen gerade noch zwei Punkte und so verlor der BTV den Auftaktsatz deutlich mit 25:18. Als hätten die Fans noch eine Bestätigung des Aarauer Nervenflatterns gebraucht, ereignete sich im nächsten Satz das exakt gleiche. Diesmal sogar mit einem erkämpften 19:18 Vorsprung, begann das Gästeschiff erneut zu sinken. Mit einem kurzen Effort gewann Lugano Satz zwei mit 25:19.

Nun brachen in der Palomondo-Halle alle Dämme. Zuschauer sowie das Heimteam waren euphorisiert, die Aarauer hingegen deutlich sichtbar verunsichert. Wechsel, Time-Outs und sonstige Manöver verfehlten ihre Wirkung deutlich und Lugano landete einen überlegenen 25:17 Sieg im dritten Satz.

Der BTV Aarau blieb einiges schuldig und konnte froh sein, diese schwache Leistung in der weitest-möglich entfernten Halle dargeboten zu haben.

#Dragons Lugano vs. BTV Aarau 3:0 (25:18 25:19 25:17)

 

Den Heimweg traten die BTV-Jungs allerdings noch nicht an. Denn der Cup-Gegner von Sonntag lud am frühen Nachmittag in Zug ein, womit ein Zwischenstopp im Aargau zeitlich kaum Sinn ergab. Nach südländischer Pizza und geselliger Nacht in Lugano ging es erst am Sonntag wieder in Richtung Norden. Auf etwas mehr als halbem Weg nach Hause warteten die Herren des LK Zug aus der zweiten Liga auf die Eagles. Gewarnt war man auf Seiten der Gäste, denn den erstplatzierten Zweitligisten und den letztplatzierten Erstligisten trennte abstrakt formuliert genau ein Tabellenplatz.

Doch wie schon des Öfteren erwähnt, tritt der BTV im Cup jeweils in anderem Kleid auf. Ab dem Start lief vieles zu Gunsten der Eagles. Zuspieler Künzel konnte sich auf überragend zuverlässige Annahmen verlassen und seine sämtlichen Angriffsoptionen in Szene setzen. Mitte, Diagonal, 3-Meterangriff und Aussen funktionierten wie ein schweizer Uhrwerk und somit zog der BTV früh davon. Die Heimfans liessen bald die Köpfe hangen und der erste Satz ging mit 25:15 deutlich an die oberklassigen Gäste.

Doch der LK Zug wusste zu reagieren. Sie profitierten vom Nachlassen der Aarauer und gestalteten den zweiten Durchgang auf Augenhöhe. Mit den aufgeweckten Fans im Rücken wehrten die Lokalmatadoren einen Aarauer Satzball ab und konnten im zweiten Anlauf den eigenen Satzausgleich umjubeln.

Danach war die Partie auf Messers schneide. Doch in dieser Situation zeigten die Eagles ihr Cup-Gesicht. Als es ab dem Spielstand von 14:14 um die Wurst ging, unterliefen ihnen kaum noch Fehler. Durchschlagskräftige Mitteangriffe und geschickte Aussenfinten gaben den Gästen Oberwasser. So ging Durchgang drei mit 25:20 an die 1. Ligisten aus dem Aargau.

Wie schon sämtliche vorherigen Sätze an diesem Wochenende, abgesehen dem letzten in Lugano, startete auch der vierte gegen Zug ausgeglichen. Doch dann schlug die Stunde von den beiden Aussenangreiffern des BTV. Giger und Zoller gestalteten praktisch jeden Versuch erfolgreich und Zug konnte nicht mehr mithalten. Mit diesem Schlussspurt gewannen die Aarauer den vierten Satz mit 25:21. Der unterklassige Gegner schlug sich aber sehr tapfer und darf womöglich nächste Saison in der ersten Liga zur Revanche antreten.

LK Zug vs. BTV Aarau 1:3 (15:25 28:26 20:25 21:25)

 

So endete das Wochenende wie bei bisher jeder Doppelrunde der BTV-Jungs mit einer nur halb erfolgreichen Ausbeute. Nun gilt es endlich, das Können auch in der Meisterschaft zu demonstrieren. Chance dazu erhalten die Spieler von Coach Martinie am Samstag dem 23. November zuhause beim Kantonsderby gegen Volley Wyna.