Aarau trotzt den beschwerlichen Voraussetzungen

von Philipp Ernst

Unter gänzlich schlechten Vorzeichen reisten die Eagles nach Lugano. Das möglicherweise letzte Spiel vor einer erneuten Coronapause traten sie mit einem schmalen Kader an. Es fehlten der langzeitverletzte Pascal Künzel sowie Grillo, Murri und Geiser. Weiterhin nur auf der Bank Platz nahm auch Captain Merki, welchem die Schulter Mühe bereitet. Um so schwerer ins Gewicht fiel der frühe Ausfall von Diagonalangreifer Ernst, welcher sich nach 20 gespielten Punkten ebenfalls an der Schulter verletzte. In ersetzte Paya womit die Ersatzbank dann aber auch aufgebraucht war.

Trotz leeren Rängen war der erste Satz emotionsgeladen. Das Heimteam puschte sich vorwärts und konnte den BTV mit seiner Nervosität anstecken. Dies ging sogar so weit, dass Aarau den einen oder anderen Fehler mehr beging und der erste Satz knapp mit 26:24 an die Gastgeber ging.

Die Partie war fast durchgehend sehr eng und ausgeglichen. Allerdings waren von nun an die Eagles stets ein wenig in Vorsprung. Im zweiten Satz wurden die Eigenfehler nach einmal minimiert und weiter konstant Druck auf die luganeser Annahme gemacht. Trotz rekordverdächtigen 19 Wechseln durfte sich nämlich kaum ein Spieler der Gastgeber über eine zufriedenstellende Annahmeleistung freuen - provoziert von einer starken Aarauer Serviceleistung. Die Eagles lagen verdient vorne, mussten am Schluss aber nochmals zittern bevor der 25:23 Sieg von Durchgang 2 feststand. Satzausgleich.

Daraus folgte die unausgeglichenste Phase der ganzen Partie. Aarau spielten nun konstant gut und abwechslungsreich. Angetrieben von der schmalen aber sehr lautstarken Bank endete der dritte Satz mit 25:21.

Erfreulicherweise aus Sicht vom Aarau ging es auch so weiter. Gegen Ende von Satz vier lagen die Eagles mit drei Punkten vorne, mussten aber erneut unnötig Zittern. Einen ersten Matchball bekamen sie durch einen erst nach dem Ballwechsel gewerteten Block des Luganeser Zuspielers, welcher eigentlich gerade Grundlinienspieler war. Ein Punkt später pfiff der Schiedsrichter die Partie ab, musste aber auch diesen Entscheid nach Protest des zweiten Offiziellen wieder Rückgängig machen. Der Aarauer Zuspieler Künzel berührte den Ball noch auf dem Weg ins Aus.  Denn zweiten Matchball bei 24:23 verschenkte Quartuccio dann glücklicherweise mit einem Servicefehler und die Gäste durften nun definitiv jubeln.

Insegesamt reichten zum knappen Vollerfolg sechs erzielte Punkte mehr.

Auf eine fröhliche Dusche mussten die Aarauer aber verichten. Die Lambertenghi-Halle musste coronabedingt direkt verlassen werden.

 

Dragons Lugano vs. BTV Aarau 1:3 (26:24 23:25 21:25 23:25)