Nachgefragt bei Headcoach Jan Landen

Du bist seit gut sechs Monaten beim BTV Aarau Volleyball. Wer bist du, woher kommst du und welche «Volleyball Erfahrungen» bringst du mit?

Jan: Ich bin ein 41jähriger Saarländer und komme aus dem kleinsten Bundesland Deutschlands. Mein Heimatort Riegelsberg liegt neben der Hauptstadt Saarbrücken, im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg.

 

Volleyball begleitet mich schon mein ganzes Leben, da meine Mama in den 80ern in der 1. Bundesliga in Deutschland spielte und ich dadurch in der Halle aufgewachsen bin. Im Alter von 14–37 Jahren war ich selbst aktiver Spieler in Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Zypern – mit den grössten Erfolgen als luxemburgischer und zypriotischer Champion und Pokalsieger. 2001 startete ich als Trainer mit verschiedenen Jugendteams im weiblichen und männlichen Bereich. 2008 übernahm ich dann erstmals ein Damen-Team in der dritten Bundesliga. Ich merkte damals, dass ich das «selbst Volleyball spielen» zu sehr vermisste und übernahm wieder Junioren-Teams in den Vereinen, wo ich als Spieler aktiv war.

2017 hängte ich dann die Volleyballschuhe an den Nagel und begann meine Trainer Aus- und Weiterbildung zu forcieren. Im gleichen Jahr schloss ich den «B-Trainer Leistungssport» in Deutschland ab.

2018 brachte mich mein Freund Marc Demmer zum VBC Galina nach Schaan um ihm mit dem damaligen NLA Team zu assistieren. Marc zog es weiter nach Österreich und ich blieb in der Schweiz, wo ich zwei schöne Jahre in Chur und eines in Wil mit 1. Liga Herrenmannschaften verbrachte.

 

Volleyball und die damit verbundene Arbeit mit Menschen war schon immer meine Passion.

Vor kurzem hast du deinen Wohnsitz nach Aarau verlegt und bist als Berufstrainer tätig. Was hat den Ausschlag geben, dass du dich gerade für den BTV Aarau Volleyball entschieden hast und den Trainer Job zum Beruf gemacht hast?

Jan: Volleyball und die damit verbundene Arbeit mit Menschen war schon immer meine Passion. In Deutschland war mein Umfeld eher kritisch mit Aussagen wie «und wie willst du deinen Lebensunterhalt verdienen?». Erst hier in der Schweiz traf ich auf ein positives Umfeld, welches mich ermutigte. Als ich dann Harald Gloor in meiner aktuellen Ausbildung zum BTA Trainer kennenlernte und er mir ein Angebot als Berufstrainer beim BTV Aarau unterbreitete, habe ich die Chance beim Schopf gepackt und meinen Job als Maschinenbautechniker in Liechtenstein gekündigt.

Du bist der Headcoach von sechs Teams. Vom 2. Liga Damen Team bis zu den Herren U16 – eine bunte Mischung einmal quer durch den Verein. Wie schaffst du es auf die verschiedenen Bedürfnisse der einzelnen Teams einzugehen?

Jan: Da sich die Teams im Breitensport und im Leistungssport befinden und auch das Alter der Spieler*innen eine Spannweite von 12–28 Jahren hat, ist es natürlich wichtig, den «richtigen Hut an zu haben», um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dies immer schaffe, aber ich versuche stets mein Bestes zu geben.

Was ist die grösste Herausforderung in deinem Job als Headcoach von sechs Teams?

Jan: Den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden und an einem Tag mit mehreren Trainingseinheiten bis zum Ende die eigene Konzentration hochzuhalten, so dass sich alle gut betreut und wohl fühlen beim BTV Aarau.

 

 

Wie erlebst du den BTV Aarau Volleyball?

Jan: Als eine grosse Familie, in welcher alle zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen. Dies ist mir sehr wichtig, da ich alleine in die Schweiz eingewandert bin und damit der BTV Aarau meine Familie hier ist.

Was ist dein persönlicher Wunsch für die Saison 2021/22?

Jan: Zusammen mit all meinen Teams/Spieler*innen an unseren Aufgaben zu wachsen. Und wenn am Ende noch der Aufstieg mit dem Damen 2 gelingt und all meine Spieler*innen in den sechs Teams mit Freude auf die vergangene Saison zurückblicken, wäre das für mich persönlich das höchste der Gefühle.