Bronze glänzt gleich doppelt

von Aline Leiter / Foto Andreas Beckmann

4. Mai 2024, 18.45 Uhr. Anpfiff zum Spiel BTV Aarau gegen VBC Cheseaux. Es geht, wie bei allen Spielen am heutigen Tag, um den Einzug ins Finale. Vor grossartigem Heimpublikum will Aarau erneut die Chance nutzen, und die Möglichkeit haben, am zweiten Tag der Schweizermeisterschaft, das zu Double holen.

Die Aarauerinnen starten mit einem Servicefehler nervös ins Spiel. Und sie finden auch sonst ihren Rhythmus nicht so richtig. Und die Lausannerinnen machen mehr Druck in allen Belangen. Bei 7:9 das erste Timeout für Aarau. Leider zeigt dies jedoch keine Wirkung und das Spiel der Aarauerinnen ist weiterhin zu stark von Eigenfehlern geprägt. Aarau ist weiterhin unter Bedrängnis und muss beim Spielstand von 11:16 das zweite Timeout nehmen. Auch der Doppelwechsel (Pass & Dia bei 12:17) wie auch der Doppelrückwechsel bei 15:19 vermag am Rückstand nichts zu verändern. Die vier Punkte Rückstand halten sich hartnäckig. Die Lausannerinnen sind stark unterwegs und immer einen Schritt voraus. Doch dann bäumt sich der BTV Aarau nochmals auf; holt sich drei Punkte in Serie und zwingt Cheseaux zum Time-Out bei 22:20. Mit einem Ace-Ace-Ace-Serve kommt Aarau nochmals einen Punkt heran (22:23). Doch das Aufbäumen kommt zu spät. Die Spielerinnen von Cheseaux machen ihrerseits mit einem Ass den ersten Satz mit 25:22 klar.

Im zweiten Satz starten die Aarauerinnen weniger nervös. Es zeigt sich ein ausgeglichener Start. Und weil Aarau clever(er) als zuvor spielt, zeigt sich die Ausgeglichenheit eine ganze Weile. Doch dann hat Aarau ein «High» und zeigt in der Defense eine starke Leistung: die lange Finte auf 1, die im vorherigen Durchgang noch oft zu einem direkten Punkt für Cheseaux geführt hatte, kann Aarau immer öfters «aufgreifen» und schafft es so zum 16:12. Bei diesem Spielstand nimmt Cheseaux das erste Timeout. Doch Aarau bleibt souverän. Die Diagonalangreiferin trippelt nach einem famosen Line-Schlag nach und zeigt mit zwei Ace-Serves zum 20:13 und 20:14 ihre Qualitäten. Das zweite Timeout von Cheseaux bei 14:20 kommt definitiv zu spät. Denn Aarau spielt entfesselt weiter und lässt Cheseaux keine Chance mehr. Satzausgleich mit 25:16!

Die Anfangsphase des dritten Satzes ist vor allem von einem Element geprägt: dem Service. Die Spielerinnen beider Teams machen viele Servicefehlern. Ihr Risiko wird aber auch mit etliche Service-Punkten belohnt. Es entwickelt sich infolge dessen jedoch kein Spielfluss. Cheseaux kann sich nach einer Eigenfehlerphase des BTV Aarau absetzen und zwingt Aarau bei 6:11 zum ersten Timeout. Das zeigt leider keine Wirkung, weshalb der erste Wechsel auf der Aussenposition bei 6:12 erfolgt. Und weil erneut kein Punkt resultiert, folgt der Doppelwechsel Dia/Pass bei 6:13. Die Aarauerinnen spielen leider einen zu unkonzentrierten dritten Satz und machen schlussendlich zu viele Eigenfehler. Daran mag auch der Rückdoppelwechsel Pass/Dia bei 9:15 nichts mehr ändern. Nach einer unstabilen Phase in der Annahme und einem zweiten Timeout von Aarau bei 19:14 kommt das Heimteam nochmals ein wenig «ran». Beim Spielstand von 21:16 nimmt Cheseaux ihr zweites Timeout. Das verfehlt seine Wirkung nicht und die Lausannerinnen ziehen – auch dank Eigenfehlern des BTV – davon. Mit 25:17 machen sie den dritten Satz klar.

Mutig starten die Aarauerinnen in den vierten Satz. Sie geben von Anfang an alles, um die Verlängerung zu erzwingen. Das Angriffsspiel ist abwechslungsreich und die Defenseleistung auf beiden Seiten äusserst stabil. So kann sich in der ersten Phase niemand absetzen. Erst mit drei Assen erspielt sich der BTV einen kleinen, aber feinen Vorsprung von 3 Punkten zum 12:9. Diesen vermögen die Aarauerinnen zu verwalten, bis dann bei 16:14 das Break folgt und sich der Aarauer Coach zum Timeout gezwungen sieht. Leider schleichen sich immer mehr Eigenfehler bei Aarau ein und die Lausannerinnen ziehen mit 21:19 davon. Nach drei weiteren Eigenfehlern nimmt Aarau das zweite Timeout und dieses entfaltet dann seine Wirkung. Cheseaux serviert ins Aus und die Aarauerinnen sind wieder dran. Nach einem ewigen und hochemotionalen Hin und Her hat schliesslich Cheseaux die Nase vorne und macht mit einem Block den Sack zum 25:23 zu.

Die Aarauerinnen werden somit am 5. Mai 2024 um die Bronzemedaille kämpfen. Das Team hat sich zwar nicht von seiner allerbesten Seite gezeigt, kann jedoch auf ein paar stabilen Elementen aufbauen. Mit Fokus auf diese positiven Eigenschaften – so ist sich die Redaktorin sicher – wird es den Aarauerinnen gelingen, die Bronzemedaille «heimzuholen».

Fotos U19 und U23